Donnerstag, 30. September 2021

Die Elektrik wird aufgeräumt und überarbeitet

Leider war die Elektrik bei dem Fahrzeug eine Katastrophe. Man kann sich natürlich auf den Standpunkt stellen - alles abbauen spart Gewicht - aber die Scheibenwischer, Lüftung, Blinkerschalter und auch der Kühlerlüfter sollten schon irgendwie funktionieren. Abblendlicht wäre natürlich auch cool, und wenn man nicht an den Kabeln hängenbleibt oder die sich an der Karosse nicht durchscheuern wäre auch ganz cool. Ach ja - ein flackernder Blinker ist auch nicht so klasse - zumal wenn man Lampen gegen LED´s tauscht muss man entweder mit zeitkonstanten Relais oder mit Zusatzwiederständen arbeiten. Ein Auto muss technisch  aufgeräumt sein - sonst kann ich das nicht ertragen :( . Grade marode Oldtimer Elektrik führt sonst immer wieder zu Ausfällen.

Lose Kabel Sammlungen - und das im Motorraum sind nicht mein Ding - den Motorraum muss ich aber noch einmal separat aufräumen wenn der Motor draussen ist. Den Lüftermotor und den Scheibenwischer Motor, die beide suboptimal laufen muss ich erst noch ausbauen und überholen.
Überall fliegen die Kabel lose rum - der GPS Geber vom Tripmaster ist einfach auf die Konsole geklebt. In einigen Rallyes sind nur mechanische Geber und kein GPS erlaubt. Da muss ich in die Tachowelle noch einen mechanischen Geber einbauen. Taxis sind mit so etwas oft ausgerüstet - daher habe ich noch so etwas im Fundus.
Vorne im Motorraum gibt es neben Kabelsalat auch noch einiges zu schweissen und zu reinigen.
Das gilt für beide vorderen Ecken der Aufnahme für den Hilfsrahmen
Seltsames Thermostat Setup - an der Wasserpumpe und am Kühler unten gibt es ein Thermoelement für den Kühler anzusteuern - leider funktionierte der Kühlerlüfter nicht. Ich habe die Masse Probleme und die Relais Ansteuerung erstmal instandgesetzt um auch den Zusatzkühler zu haben. Inzwischen habe ich gelernt, dass es wohl beide Varianten gab - welche final besser ist muss ich mir noch überlegen. Aber wenn ich den am Kühler nehme muss hier ein Blindstopfe drauf.
Da das Zündschloss ausgebaut wurde liegt hier auch diverser Kabelsalat. Blinker und Warnblinker sind falsch verdrahtet. Ich habe ein zeitkonstantes Relais eingebaut und korrekt verkabelt.










Leider hat der Scheibenwischer erst fast gar nicht funktioniert. Nach Abschmieren der Wellen ging es etwas besser, die 2. Stufe hatte keine Funktion. Nach Kontrolle des Schaltplanes die Lösung: Das Lila Kabel war abgeklemmt - warum weiss keiner. Ich habe das wieder in den Hauptstecker eingebaut und jetzt lässt sich der Scheibenwischr auch wieder auf 2 Stufen schalten.






Die Verkabelung und Speisung vom Warnblink Geber musste korrigiert werden. Die Ansteuerung des Relais muss beim Einschalten des Warnblinkers stromlos werden. Ich habe jetzt ein dreipoliges Relais verwendet, das hier separat angesteuert werden kann.

Die Spannung für diverse Geräte wurde direkt von der Batterie abgenommen und die Pole nach oben blank. Die Haube liegt fast auf der Batterie auf, so dass Kurzschluss und Brandgefahr besteht. Ich habe die Polklemmen so umgebaut, dass sie nicht nach oben stehen und eine Polabdeckung montiert werden konnte
Das Auto (und die Verkabelung) wurden beim Lackieren des Innenraums nicht ordentlich abgedeckt. Leider sind die Gläser der Rundinstrumente blind, hier muss ich noch einen neuen Satz Gläser bestellen und das Ganze noch einmal ausbauen.
Der Kabelbaum ist voller Farbnebel, hat fast keinerlei Abdeckung mehr und die Stecker sind alle verdreckt und korrodiert. Das wurde alles gereinigt und neu verlegt. Auch die Schalter für Blinker und Licht sind in einem erbärmlichen Zustand.
Da das Lenkradschloss abgebaut ist wurde ein Start- und Killswitch eingebaut. Die Schalter wurden über Stromklau Kabelklemmen beschickt. Das habe ich mit ordentlichen Steckern und Verkabelung sicher umgebaut. Auch hier der Farbdreck und Schleifstaub der Jahrhunderte.
Die zentrale Sicherungsbox hat auch keine Abdeckung und reingefummelte Zusatzkabel. Dazu gehörte auch die falsche Scheibenwischer Anschaltung und auch beim Lüfter hat die 2. Stufe gefehlt. Die Verkabelung habe ich auch wieder auf die originalen Strippen zurückgebaut. Da war ja alles. Warum das alles falsch angeschlossen war und anstatt des integrierten Lüfterschalters ein zusätzlicher eingebaut wurde ist auch nur verwirrend gewesen. Einen Deckel habe ich schon gefunden, den muss ich nur noch kleben.

Da die Instrumentenkonsole raus ist kommt man hier jetzt gut drann.
Da die Tankuhr ebenfalls defekt war habe ich sie auch gleich repariert und alle INstrumente sorgfältig gereinigt
Wenn die Brille ab ist kann man auch die Gläser gut polieren. Die sind leider gelb geblieben....


Jetzt habe ich alle Schalter ausgebaut und zerlegt
Nach den Zerlegen wurde alles gereinigt und alle Kontakte nachgearbeitet 

Jetzt habe ich den Kabelstrang noch mit Gewebeband wieder zusammengefasst um ihn zu schützen und ordentlich verräumen zu können. Ich habe lange überlegt, ob ich die Teile neu lackiere - final habe ich sie nur mit feiner Stahlwolle bearbeitet um die Patina zu erhalten.
Der Hauptstrang wird auch wieder zusammengefasst und alle Sicherungen korrekt angeschlossen. Eigentlich sollten die Sicherungen offen zugänglich sein, um sie in einer Rallye bei Bedarf schnell austauschen zu können. Mal sehen ob ich das noch umbaue. Das werde ich aber erst machen, falls unser Afrika Rallye Projekt real wird.
Jetzt ist hier aufgeräumt und alle Kabel in den korrekten Steckern
Auch die Fusebox ist jetzt korrekt verräumt.
So langsam sieht es im Cockpit wieder aufgeräumter aus. Da ich den Fahrersitz bis fast aufs Bodenblech absenken musste ist das Lenkrad natürlich auch viel zu hoch. Hier habe ich neue Abstandsbolzen eingebaut um es erheblich tiefer legen zu können.

Soweit ist es jetzt fertig zum Instrumenten Einbau. Ich habe das Armaturenbrett nochmal nachlackiert - Das war der erste Versuch.....



Die Verkabelung des Tripmasters, des Average Timers und des GPS Moduls sowie die Positionierung habe ich auch aufgeräumt und nur noch die notwendigen Pole angeschlossen.


Das GPS Modul habe ich jetzt unter den Gerät verschwinden lassen.



Mir haben die Fehlstellen im Armaturenbrett und die hochgekommene Farbe nicht gefallen. Auch war es gerissen. Daher habe ich es mit Epoxy Kleber und Alu Verstärkung repariert und versucht die Fehlstellen zu spachteln.

Leder habe ich das 3 mal lackiert - aber die alte Farbe ist immer wieder hochgekommen. Daher habe ich final alles abgebeizt, die Farbe abgezogen und mit Primer isoliert und alles neu aufgebaut. Die hässlich geschnittenen Schalter Löcher habe ich auch gleich begradigt. Dann nochmal alles 2 x lackiert.


Jetzt ist alles ordentlich verräumt und der Tripmaster über Schalter ein- und abschaltbar.
Den Schalter für die CIBIE Zusatzscheinwerfer habe ich zentral - für Fahrer und Beifahrer zugänglich platziert. Leider ist der Heizungshebel abgebrochen - hier hätte ich noch gerne einen Ersatz - aber irgendwie sind die bei allen Autos abgebrochen- Ich habe da noch kein gutes Teil gefunden. Also wer einen heilen Heizungshebel hat bitte gerne an mich weitersagen.

Das Instrumentarium funktioniert wieder, allerdings war final der Fehler am Geber der Tankuhr in mangelnder Masse und schlechtem Schleiferkontakt zu suchen. Ich habe daher einen neuen Tankgeber in Italien bestellt und verbaut.
Das ist jetzt ein Cockpit, in dem sich ordentlich arbeiten lässt. Auch die Verkabelung für die Karten-leuchte habe ich neu verlegt und isoliert. 1 Woche Nachtarbeit und ein Wochenende haben sich gelohnt!

Donnerstag, 2. September 2021

Die Innenausstattung wird umgebaut - neue Überraschungen

Wenn man ein Fahrzeug kauft muss es erst einmal ein passender Schuh werden, daher musste ich die Voraussetzungen schaffen, das Auto überhaupt vernünftig fahren zu können. Da die Sitze nicht wirklich verstellbar sind muss hier immer hart eingegriffen werden. Leider war die Sitzposition für meine Körpergröße völlig ungeeignet - daher habe ich die Sitze ausgebaut um die Konsolen so anzupassen, dass ein großer Fahrer und ein kleinerer Beifahrer ins Auto passen. Bei Anlieferung war der Beifahrersitz so umgebaut, dass ein großer Beifahrer ins Auto passt - das passt bei uns gar nicht. Also die Sitze raus um zu schauen, was ich an der Situation umbauen oder anpassen kann.

Die Längsstreben des Käfigs sind hier bei allen Arbeiten völlig im Wege und wurden erst einmal ausgebaut um hier überhaupt schrauben zu können.











Die Situation der Konsole auf der Fahrerseite war so, dass auf einer Stahlplatte die Konsolen direkt aufgeschraubt waren um den Sitz etwas zu erhöhen. Die Stahlplatte war an den original Sitzschienen Halterungen verschraubt. 









Ich habe Sitz und Platte ausgebaut um mir die Optionen, den Sitz nach hinten und tiefer zu setzen anzuschauen. Ich muss mindestens 10 cm nach hinten und so tief wie möglich.












Daher habe ich erst einmal geschaut, wo Anpassungen notwendig sind. Hier die Position, an die die Konsolen eigentlich montiert werden müssen: 
1) Fehlt mir eine Aufnahme hinten, da die Original Verschraubungen hier zu weit aussen und viel zu hoch sind
2) Steht der vordere Querschweller im Wege und den will ich nicht anlangen.
Ich habe eine starke Alu Platte genau auf das Maß zugeschnitten und damit die Versenkung in der Bodenplatte überbrückt. Die Alu Platte habe ich links- und rechts mit Schloßschrauben direkt im Boden verbolzt.
Um auf die passende Position zu kommen, habe ich die vordere Konsole etwas gekürzt um diese bis ganz nach unten setzen zu können.











Auf der rechten und Seite liegt die Platte an der Aufnahme für die Original Sitzschiene an und die Konsole ist dort ebenfalls mit Schloßschrauben verbolzt. 










Die rechte Seite war bereits tiefergelegt - allerdings wusste ich auf den ersten Blick nicht, wie Helmut das umgesetzt hat.
Jetzt der Megaknaller: Die Spezialisten haben doch tatsächlich den rechten Querschweller rausgeschnitten. So etwas habe ich in meinem Leben noch nicht gesehen. Pappschweller mit Leder beschichtet bei US Reparaturen oder mit Beton ausgegossene Schweller um Rostlöcher aufzufüllen sind schon echt coole Nummern - aber einen Querschweller aus einem Auto rauszuschneiden - das ist schon ein echtes Ding. Wenn der TÜV oder die FIVA Prüfer das gesehen hätten - das Fahrzeug wäre sofort stillgelegt worden. Absolut unverantwortlich!
Ich hätte zumindest die Punktschweißstellen ausgebohrt und das nicht nur mit der Flex abgeschnitten. Der Dreck und die Eisenspäne lagen noch rum. Eventuell tausche ich auch gleich die schlecht gebaute Bodenplatte aus - die sind ja nicht so teuer und dann ist das nicht nur ein schlecht eingeschweißtes Blech - sondern wieder ein Bodenblech.....
Auch die andere Seite ist nicht besser - nur um da die Sitzschiene tiefer legen zu können. Ich habe ja auf der Fahrerseite gezeigt, das so ein Sitz auch "Minimalinvasiv" tiefergelegt werden kann. Ich muss jetzt einen neuen Schweller kanten um zumindest den Originalzustand wieder in Bezug auf die Stabilität wieder herzustellen. Leider werde ich die Original Sicken da wohl kaum einpressen können - eventuell gibt es da ja noch ein original Ersatzteil um es wieder einschweißen zu können.
Ich habe vorläufig die Platte der Fahrerseite auf die Beifahrerseite montiert, da Sabine einen höheren Sitz bevorzugt. Ich werde den aber auch maximal tiefer legen um auch mal einen anderen Beifahrer mitnehmen zu können
Zumindest temporär kann ich damit leben, ich denke aber das umzubauen schaffe ich noch diesen Winter.
Die Herausforderung bei dem Fahrzeug ist der Einbau des Käfigs - der hätte ein wenig besser positioniert werden müssen - es gehen weder vorne die Seitenscheiben auf - da steht er zu weit hinten - noch ist ausreichend Kopfraum vorhanden. Wenn der Sitz ganz hinten steht schlägt der Kopf am Käfig an - bei einem Unfall auch nicht gerade der Hit. Da der Käfig aber im Rahmen eingeschweißt ist kann ich das so einfach nicht korrigieren. Das ist dann eine große Operation.
Ich habe zumindest im Nachgang da noch Prallelemente drüber gebaut - wenn man keinen Helm aufhat geht es so gerade noch aus. Ich hätte gerne mehr Lehnen Neigung verbaut, aber das geht dann nicht mehr mit dem Käfig Querbügel aus.
So sitze ich zumindest so tief und weit hinten wie möglich um einigermaßen komfortabel fahren zu können. Das Lenkrad muss ich noch tiefer legen (und wenn es geht noch über einen Zwischenring weiter an den Fahrer heranzubringen - da muss ich nochmal an die Drehbank und ein passendes Alu Teil drehen) - das werdet Ihr dann im Zusammenhang mit der Elektrik Überarbeitung machen - da muss eh der Lenkstock raus.