Freitag, 3. Dezember 2021

Der Zylinderkopf wird bearbeitet

Jetzt sollte ein neuer Kopf gemacht werden. Aus den 2-3 Köpfen habe ich mir erst einmal den ausgewählt, der die besten Lagerflächen und die wenigsten Korrosionsschäden auf den Dichtflächen hatte, um den Kopf nicht allzu tief abfräsen und planen zu müssen. Mit den Dach Kolben und dem größeren Ventilhub möchte ich da möglichst viel Luft haben. 

Als Erstes habe ich mit eine ganze Sammlung an Gummiträgern und Fächerschleifern, sowie eine biegsame Welle besorgt, um die Kanäle zu glätten und meine Akku Bohrer Batteriepacks voll geladen.
Der Kopf wurde zuerst gereinigt, im Benzinbad entfettet, ansonsten besteht die Gefahr, dass die Aluminium und Korund Späne sich in allen Öffnungen festsetzen. Wie man es nicht machen soll haben wir ja bei dem anderen Kopf gesehen :(















Danach wurde vom Brennraum aus beginnend der Bereich der Kanäle geglättet und erweitert. Über-flüssige Überstände wurden angeglichen, um einen guten Gasfluss zu ermöglichen. Vorher wurden natürlich alle Ventilführungen vorsichtig mit der Hydraulik Presse ausgepresst, um die Kanäle ohne Hindernisse bearbeiten zu können. Als Wiederlager auf der Ventilteller Seite habe ich einfach einen langen Kerzenschlüssel genommen und oben einen passenden 7mm Stab mit 10mm Flansch aus meinen Auspress Werkzeugen genommen.



Bei den Auslass Ventilen bleibt der Höcker der Ventilführungen stehen. Bei den Einlass Ventilen wird er später noch komplett geglättet und die Führungen etwas auf der Drehbank angespitzt.. Die Kerzengewinde habe ich auch schon gereinigt und nachgeschnitten.
Kanal für Kanal wird jeder Bereich bearbeitet und optimiert. Leider sind die Gussteile so unterschiedlich, so dass nicht einmal der Überstand der Ventilführungen einheitlich ist. Einige stehen weiter heraus - da sind bis zu 4mm Unterschied.
Die langen Kanäle lassen sich nur mit dem 30ger Fächerschleifer und einer biegsamen Welle mit dünner Aufnahme für die Schleifer bearbeiten. Dabei habe ich schon 2 Wellen gehimmelt, da die leicht verkanten und die Standerbohrmaschine doch recht stark ist. Wegen der fehlenden Tiefenschärfe ist das schlecht zu fotografieren.

Ich denke man kann aber schon erkennen, wo es hingehen soll.
Als nächste Herausforderung musste auch noch der Ansaugkrümmer angepasst werden. Meiner war insgesamt in einem schlechten Zustand, einige Bolzen festkorrodiert und nur mit Anwärmen durch den Schweißbrenner zu lösen, andere Bolzen waren schon abgerissen wie hier im Bild ersichtlich. Das ist die Rückseite, an die später die Gummistücke angeschraubt werden sollen. Auch der Übergang ist nicht grade als smooth zu bezeichnen.












Die abgerissenen oder kaputten Bolzen musste ich erst  einmal ausbohren - bei 30 Grad Winkel nicht so einfach.




Nach der "Reparatur" habe ich dann die Kanäle Stück für Stück geglättet und an den Kopf sowie die Silent Elemente zum Vergaser Stutzen angepasst. Alle Durchmesser wurden bereinigt und alle Kanten entfernt. Danach habe ich die Dichtflächen auf einer Glasplatte gereinigt und geglättet.
Der Flansch passt jetzt genau auf den Zylinderkopf ohne störende Lücken oder Kanten. Die Ansaug-Dichtungen muss ich dann vor dem Zusammenbau noch einmal prüfen. Jetzt habe ich erst einmal für 200€ neue V4A Stehbolzen, Bundmuttern sowie Scheiben und Motor Gehäuse Schrauben in 10.8 verzinkt bestellt.   

Insgesamt macht der Kopf jetzt aber schon einen besseren Eindruck. 

Das Tagwerk ist getan und ich mache mich mal wieder spät nachts auf den Weg ins Bettchen :)





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