Das Lenkgetriebe machte keinen guten Eindruck - es war zu stramm und die Simmerringe waren alle undicht. Auch das 2. Lenkgetriebe war sehr undicht, aber insgesamt von den Lagern in einem besseren Zustand, so dass ich mich entschieden habe, das Lenkgetriebe aus dem Serie 1 Rahmen zu verwenden. Technisch sind beide Versionen identisch. Also erst einmal alles ins Benzinbad getaucht,
Nach 2 Tagen Einwirkzeit haben sich die Farbe und die Schmier und Dreckreste gelöst und ließen sich mit Drahtbürste und Pinsel entfernen.
Um das Getriebe zerlegen zu können muss erst einmal der Träger für Spurstange und Koppelstange entfernt werden. Ansonsten lassen sich die Wellendichtringe nicht entfernen.
Die Schnecke kann durch entfernen der hinteren Abdeckung ausgebaut werden. Vorher ist dafür die Einstellschraube oberhalb der Anlenkstange zu lösen.
Um den Lenkarm abzubekommen, war schwerstes Geschütz gefragt. Selbst der größte ABzieher war nicht ausreichend, der Lenkarm musste zusätzlich mit dem Brenner erhitzt werden, bis er schließlich abgesprungen ist. Der dahinterliegende Wellendichtring war damit natürlich ganz dahin - musste aber eh ausgetauscht werden.
Alle Teile sind jetzt gereinigt und die Dichtflächen poliert. Alle Lager wurden gespült und geprüft. Die Distanzscheiben für die Radiallager der Schnecke dürfen nicht geändert werden, damit das Lagerspiel exakt erhalten bleibt. Ich habe lediglich mit etwas Fluid D später beim Zusammenbau die Dichtigkeit verbessert.
Leider sind im handelsüblichen Bereich nicht exakt die gleichen Wellendichtringe erhältlich - die Originale waren aber auch nur aus Gummi. Ich musste daher etwas dickere Wellendichtringe verbauen, da es in 5mm Dicke keine gab. Da die Dichtflächen aber eh innen waren, hat das kein Problem gemacht. In Zukunft wird das Lenkgetriebe aber dann auch langfristig dicht bleiben., zumindest für die nächsten 50 Jahre :)
Ich habe die beiden Dichtringe mit der Presse vorsichtig eingepresst.
Auch der Schneckenantrieb hat jetzt einen neuen, wenn auch etwas dickeren Dichtring.
Die Schrauben und Scheiben der Abdeckplatte habe ich ebenfalls gleich erneuert, um auch optisch wieder alles ordentlich aussehen zu lassen.
Die obere Halteplatte wurde noch gesandstrahlt und neu lackiert. Die Lenkung wurde mit neuem Hypoid- Öl befüllt und danach wieder ordentlich eingestellt. Dichtring für den Öleinfüllstopfen und Kupferring für die Einstellschraube musste natürlich auch ersetzt werden.
Jetzt noch den Lenkarm lackiert und im Heizungsraum getrocknet.
Die Umlenkseite war in einem guten Zustand und musste nur gereinigt und neu abgeschmiert werden. Wegen der Fettfüllung war ein Ersatz des Wellendichtringes nicht notwendig.
Das Unterteil habe ich noch entrostet und ebenfalls neu lackiert.
Beide Teile sind jetzt montiert, alle Schrauben und Muttern habe ich neu mit Zinc-Nickel beschichten lassen. Damit sind sie langfristig rostfrei und die "Patina" einer alten Schraube bleibt erhalten.
Das Thema Lenkgetriebe und Umlenkung konnte damit abgeschlossen werden.