Freitag, 24. März 2023

Die Hinterrad- und Handbremse wird erneuert

Nachdem ich vorne die Bremsen komplett überholt hatte war die Handbremse doch ein bisschen nervig. Mal hat sie zugebissen, mal beim Bremsen gekracht - nicht erquickend. Deshalb habe ich mich entschlossen, die hintere Bremsanlage auch komplett zu erneuern. Das Scheitern begann schon bei der Ersatzteilbeschaffung und ging beim Öffnen der Muttern für die Radlager und Radnabe weiter.

Zuerst musste ich mir also einen Schlüssel bauen, um die hintere Verschraubung des Radlagers / der Scheibe lösen zu können
Dann konnte ich mit einem Klauen Abzieher die Nabe abziehen.




































Die Bremsanlage befand sich in erbärmlichen Zustand, die Belege waren ziemlich runter. Die Bremsbeläge und die Bremsscheibe wurden demontiert um sie zu ersetzen. Die gesamte Mechanik muss gereinigt und die Federn ersetzt werden.


Die Beläge waren so nicht einfach zu beschaffen. Da sie geklebt waren habe ich sie mit Meißel und Bandschleifer von den Backen entfernt, um die Backen neu bekleben zu können.

Die Backen sind sauber und fertig für das Belegen.


Die Radlager wollte ich in dem Zusammenhang auch gleich auswechseln und habe sie aus der Nabe ausgepresst.





















Die Scheibe muss runter und ersetzt werden. 

Die Nabe wurde ordentlich gereinigt und entrostet

Die hinteren Abdeckungen der Bremsen waren auch in elendem Zustand. Sie wurden entrostet und neu lackiert.





Die beiden Naben wurden ebenfalls entrostet und mit Hochtemperaturlack auf der Rückseite lackiert



Jetzt noch neue Radlager in die Naben eingepresst - die habe ich als Spezialanfertigung noch günstig über Internet bekommen. Der Lieferant hatte mir schon die Vorderrad Lager geliefert.

Als Nächstes habe ich mir neue Bremsbänder bestellt und diese auf die benötigte Länge geschnitten 
Um die Beläge auf die Backen spannen zu können, habe ich mir Spannpratzen und Alu Bleche gebaut, damit die Beläge mit dem Kleber im Backofen gebacken werden können und dabei genau in Position bleiben. Es ist darauf zu achten, dass Eure Frau dabei länger nicht im Hause ist, da das doch ziemlich stinkt und ein Krach daheim den Klebeprozess behindern würde :)

Die neuen Grundplatten sind montiert, die Beläge und neue Druckfedern ebenfalls. Die Radnabe kann mit der neuen Bremsscheibe und Trommel aufgesetzt werden. Nach der Montage werden die Beläge mit dem inneren Spanner bis zum Anschlag gespreizt und dann soweit wieder zurückgedreht bis die Trommel frei läuft.




Jetzt noch mit der neuen Nuss (musste extra beschafft werden - konnte HRW aber schnell liefern) die Lager auf Drehmoment festgezogen und nach ein paar Bremsversuchen die Beläge noch einmal nachjustieren. Die Bremsseile können nun auch korrekt eingestellt werden, so dass die Bremse gleichmäßig ab dem 3. Zahn zieht. Dann ist auch der TÜV bei der nächsten Prüfung glücklich.








 

Dienstag, 1. März 2022

Das Federpaket wird zerlegt und gereinigt

Der Hilfsrahmen ist ja soweit fertig und beim Zusammenbau vor den Querlenkern muss das Federpaket wieder montiert werden. Da ich 2 Federpakete hatte habe ich mir das bessere von beiden ausgesucht. Das Paket habe ich dann komplett zerlegt und die Federn mit der Flex Drahtbürste komplett von allen Rost Resten gereinigt. Die Teflon Einlagen habe ich komplett gereinigt  da sie gut waren habe ich sie nicht gehen Gummistreifen ersetzt, da ich denke die Teflon Streifen arbeiten hier besser.

Jede Feder wurde einzeln bearbeitet und die Kanten noch einmal entgratet.

Alle Blätter sind fertig bearbeitet und gereinigt / entfettet und von Lackresten befreit.
Die Zwischenlagen habe ich ebenfalls von Rostresten und Dreck im Benzinbad gereinigt.

Das Paket wird wieder Lage für Lage mit Hohlraum Wachs versiegelt und die Federblätter wieder mit den Kunststoff Zwischenlagen versehen.
Damit alle Blätter schön parallel liegen habe ich sie auf dem Boden ausgerichtet und mit einem Kunststoffhammer vor dem finalen Verschrauben gleichmäßig ausgerichtet.
Die Montage des Federpaketes mit der Halterung war nicht ganz einfach, die Federn + Halterung mussten erst in den oberen Querträger mit 2 Schraubzwingen eingepresst werden. Danach konnten die vertikalen Spannschrauben und die horizontralen Sicherungsschrauben montiert werden.







Die Spannschrauben sind angezogen und die Sicherungen montiert.


Final wurde dann noch die Halterung für die Getriebe Aufhängung und die Halterung für die Zündspule montiert.
Damit ist dieser Schritt auch abgeschlossen und sobald ich die Teile für Querlenker und Radlager habe kann ich diese weiter montieren.

Montag, 28. Februar 2022

Lenkgetriebe und Umlenkung werden überholt


Das Lenkgetriebe machte keinen guten Eindruck - es war zu stramm und die Simmerringe waren alle undicht. Auch das 2. Lenkgetriebe war sehr undicht, aber insgesamt von den Lagern in einem besseren Zustand, so dass ich mich entschieden habe, das Lenkgetriebe aus dem Serie 1 Rahmen zu verwenden. Technisch sind beide Versionen identisch. Also erst einmal alles ins Benzinbad getaucht, 




Nach 2 Tagen Einwirkzeit haben sich die Farbe und die Schmier und Dreckreste gelöst und ließen sich mit Drahtbürste und Pinsel entfernen.






Um das Getriebe zerlegen zu können muss erst einmal der Träger für Spurstange und Koppelstange entfernt werden. Ansonsten lassen sich die Wellendichtringe nicht entfernen.
Die Schnecke kann durch entfernen der hinteren Abdeckung ausgebaut werden. Vorher ist dafür die Einstellschraube oberhalb der Anlenkstange zu lösen.
Um den Lenkarm abzubekommen, war schwerstes Geschütz gefragt. Selbst der größte ABzieher war nicht ausreichend, der Lenkarm musste zusätzlich mit dem Brenner erhitzt werden, bis er schließlich abgesprungen ist. Der dahinterliegende Wellendichtring war damit natürlich ganz dahin - musste aber eh ausgetauscht werden.
Alle Teile sind jetzt gereinigt und die Dichtflächen poliert. Alle Lager wurden gespült und geprüft. Die Distanzscheiben für die Radiallager der Schnecke dürfen nicht geändert werden, damit das Lagerspiel exakt erhalten bleibt. Ich habe lediglich mit etwas Fluid D später beim Zusammenbau die Dichtigkeit verbessert.











Leider sind im handelsüblichen Bereich nicht exakt die gleichen Wellendichtringe erhältlich - die Originale waren aber auch nur aus Gummi. Ich musste daher etwas dickere Wellendichtringe verbauen, da es in 5mm Dicke keine gab. Da die Dichtflächen aber eh innen waren, hat das kein Problem gemacht. In Zukunft wird das Lenkgetriebe aber dann auch langfristig dicht bleiben., zumindest für die nächsten 50 Jahre :)

Ich habe die beiden Dichtringe mit der Presse vorsichtig eingepresst.





Auch der Schneckenantrieb hat jetzt einen neuen, wenn auch etwas dickeren Dichtring.














Die Schrauben und Scheiben der Abdeckplatte habe ich ebenfalls gleich erneuert, um auch optisch wieder alles ordentlich aussehen zu lassen.
















Die obere Halteplatte wurde noch gesandstrahlt und neu lackiert. Die Lenkung wurde mit neuem Hypoid- Öl befüllt und danach wieder ordentlich eingestellt. Dichtring für den Öleinfüllstopfen und Kupferring für die Einstellschraube musste natürlich auch ersetzt werden. 


















Jetzt noch den Lenkarm lackiert und im Heizungsraum getrocknet. 



Die Umlenkseite war in einem guten Zustand und musste nur gereinigt und neu abgeschmiert werden. Wegen der Fettfüllung war ein Ersatz des Wellendichtringes nicht notwendig.
Das Unterteil habe ich noch entrostet und ebenfalls neu lackiert.
Beide Teile sind jetzt montiert, alle Schrauben und Muttern habe ich neu mit Zinc-Nickel beschichten lassen. Damit sind sie langfristig rostfrei und die "Patina" einer alten Schraube bleibt erhalten.

Das Thema Lenkgetriebe und Umlenkung konnte damit abgeschlossen werden.