Montag, 28. Februar 2022

Lenkgetriebe und Umlenkung werden überholt


Das Lenkgetriebe machte keinen guten Eindruck - es war zu stramm und die Simmerringe waren alle undicht. Auch das 2. Lenkgetriebe war sehr undicht, aber insgesamt von den Lagern in einem besseren Zustand, so dass ich mich entschieden habe, das Lenkgetriebe aus dem Serie 1 Rahmen zu verwenden. Technisch sind beide Versionen identisch. Also erst einmal alles ins Benzinbad getaucht, 




Nach 2 Tagen Einwirkzeit haben sich die Farbe und die Schmier und Dreckreste gelöst und ließen sich mit Drahtbürste und Pinsel entfernen.






Um das Getriebe zerlegen zu können muss erst einmal der Träger für Spurstange und Koppelstange entfernt werden. Ansonsten lassen sich die Wellendichtringe nicht entfernen.
Die Schnecke kann durch entfernen der hinteren Abdeckung ausgebaut werden. Vorher ist dafür die Einstellschraube oberhalb der Anlenkstange zu lösen.
Um den Lenkarm abzubekommen, war schwerstes Geschütz gefragt. Selbst der größte ABzieher war nicht ausreichend, der Lenkarm musste zusätzlich mit dem Brenner erhitzt werden, bis er schließlich abgesprungen ist. Der dahinterliegende Wellendichtring war damit natürlich ganz dahin - musste aber eh ausgetauscht werden.
Alle Teile sind jetzt gereinigt und die Dichtflächen poliert. Alle Lager wurden gespült und geprüft. Die Distanzscheiben für die Radiallager der Schnecke dürfen nicht geändert werden, damit das Lagerspiel exakt erhalten bleibt. Ich habe lediglich mit etwas Fluid D später beim Zusammenbau die Dichtigkeit verbessert.











Leider sind im handelsüblichen Bereich nicht exakt die gleichen Wellendichtringe erhältlich - die Originale waren aber auch nur aus Gummi. Ich musste daher etwas dickere Wellendichtringe verbauen, da es in 5mm Dicke keine gab. Da die Dichtflächen aber eh innen waren, hat das kein Problem gemacht. In Zukunft wird das Lenkgetriebe aber dann auch langfristig dicht bleiben., zumindest für die nächsten 50 Jahre :)

Ich habe die beiden Dichtringe mit der Presse vorsichtig eingepresst.





Auch der Schneckenantrieb hat jetzt einen neuen, wenn auch etwas dickeren Dichtring.














Die Schrauben und Scheiben der Abdeckplatte habe ich ebenfalls gleich erneuert, um auch optisch wieder alles ordentlich aussehen zu lassen.
















Die obere Halteplatte wurde noch gesandstrahlt und neu lackiert. Die Lenkung wurde mit neuem Hypoid- Öl befüllt und danach wieder ordentlich eingestellt. Dichtring für den Öleinfüllstopfen und Kupferring für die Einstellschraube musste natürlich auch ersetzt werden. 


















Jetzt noch den Lenkarm lackiert und im Heizungsraum getrocknet. 



Die Umlenkseite war in einem guten Zustand und musste nur gereinigt und neu abgeschmiert werden. Wegen der Fettfüllung war ein Ersatz des Wellendichtringes nicht notwendig.
Das Unterteil habe ich noch entrostet und ebenfalls neu lackiert.
Beide Teile sind jetzt montiert, alle Schrauben und Muttern habe ich neu mit Zinc-Nickel beschichten lassen. Damit sind sie langfristig rostfrei und die "Patina" einer alten Schraube bleibt erhalten.

Das Thema Lenkgetriebe und Umlenkung konnte damit abgeschlossen werden.










Sonntag, 20. Februar 2022

Der Hilfsrahmen ist gestrahlt und neu lackiert

Aktuell habe ich wenig Zeit - daher verzögern sich leider diverse Arbeiten. Den Original Hilfsrahmen wollte ich wegen der Rostschäden nicht wieder zum Leben erwecken. Ich hatte einen großen Teil Lancia Teile als "Blindkauf" bekommen, der Rahmen war in sehr gutem Zustand, so dass ich diese Teil zerlegt und für meine Fulvia vorbereitet habe. Daher habe ich beschlossen die meisten Teile zum Sandstrahlen zu geben und das dort auch mit 2K Primer beschichten zu lassen.

Alles ist zerlegt und steht für die Aufbereitung bereit.



Parallel dazu habe ich begonnen, die vielen Einzelteile aufzubereiten, alle Schrauben, Muttern und größeren Scheiben wurden gereinigt, entfettet und zum Verzinken gebracht.
Die Mittelstrebe hat etwas beim Strahlen gelitten, ich habe daher eine andere genommen, da ich die Gewinde nicht nachschneiden konnte
Ich habe alle Träger angebohrt um einerseits das Strahlgut wieder herausblasen zu können, auf der anderen Seite habe ich alle Teile mit Wachs geflutet um eine weitere Korrosion zu verhindern.
Jedes Teil wird einzeln bearbeitet - da hier mit Stahlschrott gestrahlt wurde müssen alle Strahlrückstände unbedingt raus - ansonsten bilden sich hier Rost- und Gammelnester.
Die Teile werden zum Zusammenbau zwischengelagert
Der sandgestrahlte Rahmen wird ebenfalls angebohrt, ich habe alle Gewinde nachgeschnitten und auch den Hauptträger danach mit Wachs geflutet.
Jetzt muss die ganze Schweinerei erst einmal abtrocknen - ich lasse die Teile jetzt erst mal ein paar Tage liegen zum Einwirken.
Inzwischen wird das alte Fahrwerk mit dem Hilfsrahmen auch ausgebaut. Ich habe dafür das Fahrzeug am Kran aufgehängt damit der Rahmen nach unten gut ausgebaut werden kann.
Der alte Hilfsrahmen ist jetzt raus und kann ebenfalls zerlegt werden
Der nächste Part an Kleinteilen wird gestrahlt und auch die Alu Teile, damit sie nicht wieder korrodieren, ebenfalls lackiert.



In der Federung waren bereits niedrige Gummipuffer montiert, eine weitere Tieferlegung ist nicht erforderlich und die Gummipuffer kann ich problemlos weiter verwenden. 
Ich habe jetzt 2 Satz der Querlenker Träger - auch diese werde ich entlacken und dann wieder verbauen.

Das ganze Sammelsurium muss jetzt erst einmal sortiert werden


Alle Teile werden wieder eingelegt und gereinigt. Diese gesamte Saubermacherei ist echt nervig - ich könnte ein Dauer Abo in einer Teilewaschanlage brauchen. 

Querlenker und alle Buchsen sind ausgebaut, zerlegt, gereinigt und werden auf Schäden untersucht, um zu sehen was ersetzt werden muss.

Leider sind die gesamten Gelenke - obwohl einige schon getauscht wurden mit etwas Spiel - ich werde sie daher alle ersetzen. Ein Gummi wurde beim Auspressen der Achsschenkel leider beschädigt und muss auch ersetzt werden.



Ich hatte für die unteren Gelenke vorsichtshalber schon neue Buchsen bestellt - da hier aber mit den HF Querlenkern bereits neue Buchsen verbaut waren werde ich diese wohl zurücksenden.
Die Querlenker sind jetzt alle sandgestrahlt und gehen alle zum Zinc-Nickel beschichten.


Die Querlenker Buchsen sehen alle 8 nicht sehr gut aus - aber wenn ich sie messe sind die Maße noch ganz OK. Ich werde die besten heraussuchen und dann noch einmal aufpolieren. Die Buchsen zu schleifen und neu zu verchromen ist einfach zu teuer - die Gummi / Kunststofflager sind eh nicht ganz spielfrei - ich denke hier machen ein paar hundertstel Spiel nicht viel aus.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Ein Großteil der Teile ist jetzt vom Zinc-Nickel beschichten zurück.

Ich hatte alle Teile schön sortiert - aber beim Trommeln wurde alles zusammengeschüttet - so muss ich alles in Sortimente verteilen um zum Zusammenbau die richtigen Schrauben und Teile zu finden.
Die Achsträger wurden mühselig mit Abbeize, Drahtbürste und Reiniger von den Farbresten befreit. Ich werde die Alu Teile nicht mehr farbig lackieren sondern in Original Alu lassen. Gegen Spannungskorrosion isoliere ich alle Alu Teile von den Stahlteilen mit Folie oder Wachs.
Die kleinteilige Handarbeit ist sehr mühselig, ich will das Alu aber nicht sandstrahlen, da die Oberfläche dann zu matt und aktiv wird.
Jetzt wird alles schrittweise mit den neuen Schrauben montiert.
Im ersten Schrit erst einmal, um die passenen Schrauben an die richtige Stelle zu Puzzeln.
Die Gummilager ind in den Achsträgern bereits montiert und warten auch die Querlenker.
Der Hilfsrahmen ist erst einmal grob montiert und wird jetzt Schritt für Schritt ergänzt.

 

Dienstag, 11. Januar 2022

Der Anlasser wird zerlegt und revidiert

Der Anlasser hat zwar technisch keine Probleme gemacht, war optisch und rosttechnisch aber nicht schön und völlig verölt durch den undichten Motor darüber. Das wollte ich so nicht wieder verbauen und daher habe ich den Anlasser erst einmal zerlegt, um Kollektor, Lager und Kohlen zu prüfen und das Öl zu entfernen.
Die zerlegten Teile habe ich erst einmal sorgfältig gereinigt und Kohlen und Kollektor geprüft bzw. poliert. Die Kohlen hatten noch knapp 5mm Luft und der Kollektor weist nahezu keine Laufspuren aus - daher war das alles TOP.




Gehäuse und Magnetschalter habe ich mit der elektrischen Drahtbürste intensiv gereinigt und die Teile danach entfettet und neu lackiert.
Auch der Magnetschalter wurde zerlegt, gereinigt und neu lackiert. Alle Elemente wurden neu abgeschmiert und im Anschluss auch eine neue Dichtung angefertigt..
Die Isolierung der Magnetspulen weist einige Beschädigungen auf. Daher habe ich die Spulen von den beschädigten Isolierummantelungen befreit und alle Elemente neu mit spezieller Isolierummantelung umwickelt.

Die Wicklungen sind jetzt wieder sicher isoliert und ein Kurzschluss ausgeschlossen. Die als Magnetkern dienenden Einsätze passen noch korrekt in die Wicklungen. 

Der Kollektor ist jetzt poliert und die Massekohle wieder eingebaut. Die Gleitlager wurden gereinigt, poliert  und neu gefettet.
Alle Teile sind jetzt über Nacht getrocknet und fertig zur Montage. Dabei ist darauf zu achten, dass der Kollektor zusammen mit den Außenspulen und den Magnetblöcken eingesetzt wird. Im Gehäuse ist im Bereich der Kohlen außen eine neue Isolierung anzubringen, damit die Kabel der Kohlen am Gehäuse keinen Schluss erzeugen können.
Die Isolierung der Zuleitung zur PLUS Kohle war völlig auseinander gebröselt. Da hier kein Schrumpf-schlauch einsetzbar war, musste ich die Litze neu umwickeln, um hier eine gute Isolierung zu gewährleisten. Der Anlasser ist jetzt wieder montiert und der Magnetschalter neu justiert. Der Testlauf an einer Batterie konnte erfolgreich abgeschlossen werden. Leider fehlt mir für den Einrück-Mechanismus noch ein 4 mm Seegerring, dass der Bolzen wieder gesichert ist. Der Alte war vergammelt und ist bei der Demontage leider gebrochen. Hier muss ich noch auf Ersatz warten.
Für den finalen Test habe ich den Anlasser noch einmal am Motor montiert und geprüft, ob er den Motor auch ordentlich durchdreht. Auch der Test war erfolgreich, daher kann der Anlasser dann final mit dem neuen Motor in Betrieb gehen.